Staat muss mehr Geld für Lkw-Abbiegeassistenten bereitstellen

3. Juni 2019

Mehr Fördergelder für die freiwillige Nachrüstung von Lkw mit Abbiegeassistenten - das fordern die Björn Steiger Stiftung, die sich bundesweit für eine bessere Notfallhilfe einsetzt, und der Deutsche Verkehrssicherheitsrat (DVR) am heutigen Europäischen Tag des Fahrrads vom Bundesverkehrsministerium. „Immer wieder kommt es zu schweren Unfällen, weil abbiegende Lkw-Fahrer die Radfahrer neben ihnen schlicht übersehen“, sagt Pierre-Enric Steiger, Präsident der Björn Steiger Stiftung. „Ein Abbiegeassistent rettet Menschenleben. Es ist die Aufgabe des Staates seine Bürger zu schützen und deshalb mehr Fördergelder für die freiwillige Nachrüstung mit solchen Assistenten zur Verfügung zu stellen.“ Das unterstützt auch DVR-Hauptgeschäftsführer Christian Kellner: „Je mehr Güterkraftfahrzeuge mit Abbiegeassistenten ausgestattet sind, desto geringer ist das Risiko für tödlich endende Abbiegeunfälle!“

Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes handelte es sich im Jahr 2017 bei etwa jedem dritten Verkehrsunfall zwischen Lastwagen und Radfahrern, bei dem Menschen verletzt wurden oder ums Leben kamen, um einen Abbiegeunfall. Lkw-Abbiegeassistenten, wie sie im Verkehrsblatt vom 15. Oktober 2018 veröffentlicht wurden, können die Lage verbessern. Sie erkennen, wenn sich eine Person im toten Winkel befindet, lösen dann – je nach System – akustischen oder optischen Alarm aus. Der Lkw-Fahrer kann entsprechend reagieren.

Europaweit sollen Abbiegeassistenten ab 2022 für neue Fahrzeugtypen gesetzliche Pflicht werden, ab 2024 für alle neu zugelassenen Fahrzeuge innerhalb der EU. Um die Zeit bis dahin zu verkürzen, startete das Bundesverkehrsministerium Ende Januar 2019 ein Förderprogramm in Höhe von fünf Millionen Euro pro Jahr bis 2021 – ein Anreiz, Lkw und Busse freiwillig mit Abbiegeassistenten auszustatten. Aufgrund der vielen eingegangenen Anträge waren die Fördermittel allerdings innerhalb weniger Tage aufgebraucht. „Der Bedarf ist riesig und ihn zu befriedigen, rettet Leben“, betonen Steiger und Kellner gleichermaßen. Nach Ansicht der Björn Steiger Stiftung und des DVR ist dies ein wichtiger Grund, die Fördermittel noch in diesem Jahr deutlich aufzustocken. Der Bund ist also jetzt am Zug, wichtige Anreize für mehr Sicherheit im Straßenverkehr zu setzen.

Björn Steiger Stiftung und DVR rufen den Bund, die Länder und Kommunen am Europäischen Tag des Fahrrads auch dazu auf, die Diskussion über die Aufteilung des Straßenraums so zu führen, dass vor allem die ungeschützten Verkehrsteilnehmer wie Radfahrer und Fußgänger Sicherheit erhalten. Neben dem Bau von deutlich breiteren Radwegen gehört dazu auch, Radfahrer sichtbarer zu machen. An Kreuzungen wäre dies möglich durch sogenannte Protected Intersections, die den Radverkehr klar vom Kfz-Verkehr trennen. Auch Fahrradstraßen ohne Zulassung für den Kfz-Verkehr oder höhere Strafen für Falschparker auf Radwegen könnten maßgeblich zu mehr Sichtbarkeit von Radfahrern beitragen. Denn sie geraten im städtischen Verkehr, zwischen Autos und Lkw, nach Ansicht von Stiftung und DVR zu oft aus dem Fokus.

Deutscher Verkehrssicherheitsrat (DVR)

Die Aufgabe des Vereins ist die Förderung von Maßnahmen zur Verbesserung der Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer. Schwerpunkte sind Fragen des menschlichen Verhaltens, der Fahrzeugtechnik, der Infrastruktur, des Verkehrsrechts, der Verkehrsüberwachung und der Verkehrsmedizin. Der Verein koordiniert die vielfältigen Aktivitäten seiner Mitglieder, entwickelt Programme und passt diese kontinuierlich neuen Anforderungen und wissenschaftlichen Erkenntnissen an. Eine seiner zentralen Aufgaben liegt in der Bündelung der Bemühungen aller beteiligten Stellen zu einem gemeinsamen und wirksamen Handeln (Koordinierungsfunktion). Der DVR vertritt die Positionen, die geeignet sind, Leben zu retten bzw. schwere Verletzungen zu vermeiden, deutlich in der Politik, den gesellschaftlichen Gruppen, den Medien, den Bundes-, Landes-, europäischen und sonstigen nationalen und internationalen Institutionen.

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