Presse

 
Biedenkopf, 18.06.2019
Björn Steiger Stiftung macht Landkreis Marburg-Biedenkopf weiter herzsicher

Biedenkopf erhält Laien-Defibrillator

Das Projekt „Herzsicherer Landkreis Marburg-Biedenkopf“ geht in die nächste Runde: Jetzt hat die Stadt Biedenkopf einen Laien-Defibrillator (AED = Automatisierter Externer Defibrillator) der Björn Steiger Stiftung bekommen. Biedenkopfs Bürgermeister Joachim Thiemig und Projektkoordinator Angelo Sapia von der Björn Steiger Stiftung trafen sich am Marktplatz zur offiziellen Übergabe des AED-Geräts. „Wir in Biedenkopf nehmen den Kampf gegen den Herztod auf und haben uns dazu entschlossen, am Projekt teilzunehmen“, sagte Bürgermeister Thiemig. „Ich freue mich sehr, dass wir einen ersten öffentlich zugänglichen Defibrillator in Betrieb nehmen können, um Menschenleben zu retten.“ In absehbarer Zeit würden nun auch die anderen Stadtteile Biedenkopfs und noch weitere Stellen in der Kernstadt mit den lebensrettenden Geräten in Zusammenarbeit mit der Stiftung ausgestattet, so Bürgermeister Thiemig weiter. Er bedankte sich bei der Stiftung für die Förderung eines solch wichtigen Anliegens.

Auch Angelo Sapia dankte für die gute Zusammenarbeit. „Es freut uns sehr, dass wir mit der Stadt Biedenkopf und dem gesamten Landkreis einen starken Partner an unserer Seite haben“, so Sapia. „Zusammen werden wir viel dafür tun können, die Überlebenschancen beim Herztod zu erhöhen.“ Der Herztod fordert in Deutschland rund 100.000 Opfer pro Jahr. Dabei haben Betroffene eine realistische Überlebenschance, wenn schnell Erste Hilfe geleistet wird. „Pro Minute sinkt die Überlebenswahrscheinlichkeit nach Eintreten des Herzstillstands um zehn Prozent, wenn überhaupt keine Erste Hilfe erfolgt“, erläuterte Sapia. Dagegen liege die Überlebenschance bei realistischen 50 bis 70 Prozent, wenn Ersthelfer sofort nach dem Stillstand mit einer Herzdruckmassage beginnen und ein AED-Gerät innerhalb der ersten drei Minuten zum Einsatz kommt. Ein AED-Gerät bringt mithilfe von Stromimpulsen und in Kombination mit einer Herzdruckmassage ein aus dem Takt geratenes Herz wieder in den richtigen Rhythmus.

Der Kampf gegen den Herztod ist ein Kernthema der Björn Steiger Stiftung. 2013 startete ihr Projekt „Herzsicher“, um die Massenverbreitung von Laien-Defibrillatoren voranzutreiben. Das Konzept: Landkreise und Städte, immer an belebten Orten und Plätzen, zusammen mit lokalen Partnern mit Laien-Defibrillatoren ausrüsten. Seit 2001 hat die Björn Steiger Stiftung insgesamt schon rund 26.000 Laien-Defibrillatoren in den Verkehr gebracht. Zusammen mit Hilfsorganisationen vor Ort bietet die Stiftung darüber hinaus Schulungen an, um die Einwohner in Sachen Wiederbelebung und im Umgang mit einem AED-Gerät zu trainieren. „Es geht auch darum, Hemmschwellen abzubauen“, sagte Sapia. „Jeder soll im Notfall zum Lebensretter werden können.“

Im Landkreis Marburg-Biedenkopf startete das Projekt offiziell im Juli 2018 am Bürgerhaus in Fronhausen. Schon davor, im Juni 2018, waren zehn AED-Geräte im Kreis montiert worden. Aktuell stehen kreisweit bereits über 100 AED-Geräte bereit, die im Ernstfall schnell und gut zu erreichen sind.

Andere Regionen, die von der Björn Steiger Stiftung herzsicher gemacht werden, sind der Landkreis Freudenstadt, die Städte Heidelberg und Winnenden sowie die Gemeinden Straubenhardt und Nußloch in Baden-Württemberg. In Hessen ist neben dem Landkreis Marburg-Biedenkopf die Stadt Weiterstadt (Südhessen) dabei.


Björn Steiger Stiftung

Auf dem Heimweg vom Schwimmbad wurde der achtjährige Björn Steiger von einem Auto erfasst. Es dauerte fast eine Stunde bis der Krankenwagen eintraf. Björn starb am 3. Mai 1969 nicht an seinen Verletzungen, er starb am Schock. Seine Eltern Ute und Siegfried Steiger gründeten daraufhin am 7. Juli 1969 die Björn Steiger Stiftung als gemeinnützige Organisation mit dem Ziel, die deutsche Notfallhilfe zu verbessern. Meilensteine dieses Engagements sind z. B. die Einführung der bundesweit einheitlichen und kostenfreien Notrufnummern 110/112, der Aufbau der Notruftelefonnetze an deutschen Straßen, die Einführung des Sprechfunks im Krankenwagen und der Aufbau der Luftrettung. Aktuelle Initiativen widmen sich insbesondere dem Kampf gegen den Herztod, der Breitenausbildung in Wiederbelebung, der Sensibilisierung von Kindern und Jugendlichen für den Notfall, dem Frühgeborenentransport und vor allem der Optimierung des Rettungsdienstes.

Weitere Informationen:

Béla Anda

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