42 Jahre nach Gründung am 7.7.1969 fordert die BSS mehr Fortschritt

7. Juli 2011

„Deutschland hält sich für ein fortschrittliches, hoch technisiertes Land - nur findet diese Technik oftmals schwer ihren Weg in (überlebens-)wichtige Bereiche wie der Notfallhilfe“, kritisiert Pierre-Enric Steiger, Präsident der Björn Steiger Stiftung (BSS), die seit Gründung am 7. Juli 1969 unter anderem für die Einführung der bundesweiten, kostenlosen Notrufnummer 110/112, den Aufbau von Notruftelefonen und der zivilen Luftrettung, die Entwicklung des Baby-Notarztwagens und für die Einführung der kostenfreien Handy-Ortung bei Notruf sorgte. Die BSS sieht ihre Aufgabe seit 42 Jahren darin, die Notfallkommunikation und die Notfallhilfe zu verbessern - und das immer mit Hilfe neuester Technik.

In den 70er Jahren war die Finanzierung und der Aufbau der Notruftelefone an deutschen Straßen eine wichtige Errungenschaft, da es zuvor keine andere Möglichkeit gab, bei einem Notfall Hilfe zu rufen. Jahrzehnte lang waren die 7.000 BSS-Notruftelefone nicht mehr aus dem Straßenbild wegzudenken. Seit 2006 baut die Stiftung sukzessive Notruftelefone an Bundes-, Landes- und Kreisstraßen ab, nur im Land Baden-Württemberg bleiben auch nach 2011 noch rund 1.800 Notrufmelder stehen. Die Stiftung hat jährlich bis zu 2 Mio. Euro für den Erhalt der Notruftelefone ausgegeben, der Abbau geschieht neben der Kostenersparnis vor allem aber auch deshalb, weil Handy-Notrufe seit 2006 zu- und Notrufe über Notruftelefone abnehmen. Da viele Handy-Notrufende jedoch im Notfall oft nicht sagen können, wo sie sich befinden und dies zu erheblichen Verzögerungen bei der Rettung führt, hat die Stiftung 2006 eine IT-Plattform zur Handy-Ortung entwickelt, die eine Lokalisierung der Notrufenden durch die Notrufleitstellen ermöglicht und sie diesen hierfür kostenlos zur Verfügung gestellt.

Kommunikationstechnik: Notruftelefone contra Handy-Ortung?

„Wenn wir Notruftelefone abbauen, dann nicht einfach deshalb, weil wir Kosten sparen müssen, sondern weil wir die Rettung mit Hilfe neuer Kommunikationstechniken verbessern möchten. Wir verstehen uns als Motor im Rettungsdienst und möchten die Unterstützung unserer Spender, Sponsoren und Förderer sinnvoll im Sinne der Notfallhilfe einsetzen. Deshalb setzen wir uns aktuell zum Beispiel vehement für die Änderung des Telekommunikationsgesetzes ein. Mit der aktuellen Novellierung des Gesetzes wird die schlechteste Ortungsgenauigkeit im Notfall festgeschrieben und für modern erklärt, die noch aus den historischen Anfängen des Mobilfunkzeitalters stammt. Gleichzeitig wird eine wirklich effektive und inzwischen weit verbreitete Art der Standortbestimmung via GPS ausgeschlossen“, erklärt Stiftungspräsident Steiger.

Baby-Notarztwagen „Felix“ - Technik für die Kleinsten

Rund 30.000 Babys und Frühchen in Deutschland müssen jährlich von Kinder- und Entbindungskliniken in Spezialkliniken gebracht werden. Damit die kleinen Patienten schonend und medizinisch optimal transportiert werden, entwickelt die Björn Steiger Stiftung (BSS) gemeinsam mit mehreren Partnern einen technisch neuen Baby-Notarztwagen (Baby-NAW). Bereits 1974 entwickelte die BSS den ersten Baby-NAW mit quer eingebautem Transportinkubator. 2003 stellte sie den Baby-NAW mit verbessertem Dämpfungssystem in Dienst. Mit dem neuen Fahrzeug kommt der von vielen Neonatologen gewünschte „Quantensprung“ im Frühchentransport.

„Sani Sanelli“

Was machen Kinder, wenn sie in einer Notfallsituation alleine sind oder ein Erwachsener verunglückt ist? Mit der Spenden finanzierten Initiative „Sani Sanelli“ lernen Grundschüler spielerisch das Verhalten im Notfall und das Absetzen eines Notrufs. Mit Lehrmaterialien wie Handy-Attrappen, einem speziellen Kinderbuch, dem Kuscheltier „Sani Sanelli“ und einem Lied der Bläck Fööss trainieren Grundschüler, wie man am schnellsten Hilfe holt. Die Deutsche Telekom unterstützt durch die Sachspende der Handy-Attrappen die Grundschulaktion, die 2009 in Köln startete und bereits über 34.000 Schüler in Hamburg, Schleswig-Holstein und Baden-Württemberg erreichte.

„Retten macht Schule“

„Erste Hilfe ist überlebenswichtig. Viele Menschen schrecken jedoch vor dem Thema „Erste Hilfe“ zurück, verdrängen es und glauben, es ginge sie nichts an. Der plötzliche Herztod kann jedoch jeden treffen, an jedem Ort und zu jeder Zeit“, so Pierre-Enric Steiger, „deshalb versuchen wir auch mit weiteren Initiativen das Thema „Erste Hilfe“ gesellschaftlich zu transportieren.“
Jugendliche gehen prinzipiell unbefangener an dieses Thema heran, deshalb setzt die Initiative „Retten macht Schule“ genau dort an. Wiederbelebung ist ab der siebten Klassenstufe problemlos erlernbar und mit Erfolg durchführbar, deshalb setzt sich die Stiftung dafür ein, bundesweit alle Siebtklässler in Herz-Lungen-Wiederbelebung an extra dafür entwickelten Puppen zu trainieren. Durch Spenden und Sponsoren konnten bisher über 30.000 Schüler in Berlin und Mecklenburg-Vorpommern zu Lebensrettern ausgebildet werden.

„Kampf dem Herztod“

Ca. 100.000 Menschen sterben jährlich am plötzlichen Herztod, auch junge und sportliche Menschen. Durch sofortige Herz-Lungen-Wiederbelebung und Laien-Defibrillation mit AED-Geräten (Automatisierter Externer Defibrillator) könnten viele davon gerettet werden. Jemanden mit einem AED wiederzubeleben ist auch für Laien nicht schwierig. Das Gerät spricht mit dem Anwender und erklärt jeden Schritt. Die Björn Steiger Stiftung engagiert sich mit der Initiative „Kampf dem Herztod“ seit 2001 für die flächendeckende Aufstellung von Laien-Defibrillatoren.

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