Bietigheim-Bissingen rüstet sich für Herz-Notfälle

27. Juni 2022

Ein plötzlicher Herz-Kreislauf-Stillstand kann fast jeden treffen – und wenn es im öffentlichen Bereich, auf der Straße oder beim Einkaufen passiert, ist schnelle Hilfe ganz besonders gefragt. Beherzte Ersthelfer, die im Ernstfall schnell eine Wiederbelebung versuchen, bis der Notarzt eintrifft, steigern die Überlebenschancen der Betroffenen deutlich. Ein Defibrillator, ein mobiles Gerät, mit dem auch Laien schnell und einfach umgehen können, kann dabei äußerst hilfreich sein.

Deshalb hat die Stadtverwaltung in den letzten Monaten erfolgreich Kontakt zu verschiedenen Firmen aufgenommen, die bereit waren, bei der weiteren Ausstattung des Stadtgebiets mit solchen Defibrillatoren finanziell behilflich zu sein. Eine Erstausstattung mit 14 Geräten wurde bereits vor einigen Jahren in einigen öffentlichen Einrichtungen realisiert. Zusammen mit der Björn Steiger Stiftung können nun zusätzlich 30 Geräte Zug um Zug installiert werden. Das erste nahm OB Jürgen Kessing zusammen mit Gabriele Ballmer von der Björn Steiger Stiftung in Betrieb. Nach Abschluss der Aktion werden in der Stadt 44 Geräte bereitstehen. Oberbürgermeister Kessing freut sich: „Wir haben eine schöne Resonanz auf unsere Bitte um Unterstützung bei den Firmen der Stadt gefunden. Herzlichen Dank an alle Spender – sie retten Leben im Kampf gegen den plötzlichen Herztod.“

Dank der Bruker-Stiftung Bietigheim-Bissingen werden auch alle Schulen in der Stadt versorgt. Die Bäder und einige Sporthallen wurden schon ausgestattet, die anderen Sporthallen stehen nun ebenfalls auf der Liste. Weitere Standorte werden künftig im Arkadengebäude, am Bürgeramt in der Löchgauer Straße, am Kronenzentrum, in der Otto-Rombach-Bücherei, am Rathaus Bissingen, beim städtischen Bauhof, am Bietigheimer Schloss, im Bürgergarten beim Enzkraftwerk, in der EgeTrans Arena, beim Reisebüro Spillmann am Bahnhof Bietigheim, am Stadion Ellental sowie an den Sportanlagen im Bruchwald und im Buch beim BHTC zu finden sein.

Insgesamt 81.000 Euro werden für die nun aufzustellenden Defibrillatoren investiert, wovon 63.000 Euro über Spenden von Firmen und der Bruker-Stiftung sowie der Björn Steiger Stiftung finanziert werden konnten. Die Björn Steiger Stiftung hat auch die Aufgabe übernommen, die Geräte zu warten und Schulungen zum Umgang mit den Defibrillatoren anzubieten. „Wir freuen uns sehr darüber, dass unser Projekt „Herzsicher“ durch das großartige Engagement der Stadt Unterstützung findet und wir gemeinsam einen wichtigen Beitrag zu diesem Thema leisten, das uns alle jederzeit betreffen kann. Ich danke allen Beteiligten herzlich für die gute Zusammenarbeit“, erklärte Gabriele Ballmer, Projektkoordinatorin der Björn Steiger Stiftung, bei der offiziellen Übergabe der ersten AED-Geräte. „Mit diesen neuen Laien-Defibrillatoren wird die Stadt Bietigheim-Bissingen ein großes Stück herzsicherer sein.“

Die Björn Steiger Stiftung arbeitet mit ihrem „Herzsicher“-Projekt seit Jahren daran, Städte und Gemeinden möglichst flächendeckend mit öffentlich zugänglichen AED, den automatisierten externen Defibrillatoren, auszustatten. Als Zielgröße gilt der Stiftung das Vorhandensein von einem Gerät je 1000 Einwohner. Geplant ist die Umsetzung im gesamten Bundesgebiet. Ebenso wichtig ist die Breitenausbildung der Bevölkerung. Selbst kleine Kinder können Leben retten, wenn sie lernen, die Notrufnummer im entscheidenden Moment zu wählen und wissen, was sie sagen oder tun müssen. Ab Klasse 7 können die Schüler lernen, Wiederbelebungsmaßnahmen durchzuführen.

Am unvermittelten Herztod sterben ungefähr 100.000 Menschen pro Jahr in Deutschland. Oft sterben sie, weil ihnen nicht rechtzeitig oder gar nicht geholfen wird. Betroffene haben bei einem Herznotfall eine Überlebenschance von über 50 Prozent, wenn Laien-Ersthelfende sofort mit einer Herzdruckmassage beginnen und ein AED-Gerät, ein automatisierter externer Defibrillator, noch vor Eintreffen des Rettungsdiensts zum Einsatz kommt. Ohne diese Maßnahmen sinkt die Überlebenschance hingegen mit jeder Minute um weitere zehn Prozent. Bereits nach fünf Minuten ohne Herzdruckmassage bleiben mit hoher Wahrscheinlichkeit irreparable Schäden zurück, da lebenswichtige Organe sehr empfindlich auf einen Sauerstoffmangel reagieren.

Ein Defibrillator kann ein aus dem Takt geratenes Herz mithilfe von Stromimpulsen und in Kombination mit einer Herzdruckmassage wieder in den richtigen Rhythmus bringen. Die kleinen, tragbaren AED-Geräte sind auch von Laien gefahrlos bedienbar. Im Ernstfall kann sie jeder ohne medizinische Vorkenntnisse anwenden und damit sofort Leben retten. Das AED-Gerät leitet den Helfer durch ein integriertes Sprachmodul akustisch Schritt für Schritt an. Es prüft selbstständig, ob und mit welcher Intensität Stromstöße zur Reanimation abgegeben werden müssen.

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