Es gibt Geschichten, die sich ins Herz brennen. Geschichten, die mehr sind als Schlagzeilen – sie sind Mahnung und Appell zugleich. Eine davon ist die von Arian, einem sechsjährigen autistischen Jungen, der im April 2024 von zu Hause verschwand und Wochen später unweit seines Wohnorts tot aufgefunden wurde. Die Suchaktion nach dem Jungen war beispiellos. Tausende Menschen waren Tag und Nacht auf den Beinen, um das Kind zu finden. Das Schicksal des Jungen bewegte die Menschen deutschlandweit. Jeder Zentimeter wurde durchkämmt, hieß es. Suchhunde, Polizei, Helfer – sie alle suchten, doch sie kamen zu spät. Arian starb vermutlich, weil er nicht rechtzeitig gefunden wurde. Ein Leben, das vielleicht hätte gerettet werden können – wenn moderne Rettungstechnologie wie KI-Drohnen zur Vermisstensuche früher eingesetzt worden wäre.
Mit dem KI-gestützten Rettungsdrohnensystem „RescueBee Hive“ bringen wir eine Technologie auf den Markt, die das Potenzial hat, Menschenleben wie das von Arian zu retten – nicht hypothetisch, sondern real und messbar.
Bei der diesjährigen RETTmobil 2025 in Fulda wurde das Drohnensystem der Öffentlichkeit vorgestellt: Ein mobiler Drohnenhangar, der bis zu sechs Edge KI-Drohnen aufnehmen kann, KI-gesteuert, flexibel einsetzbar, stationär oder mobil – je nach Bedarf. Ob bei der Vermisstensuche, Wasserrettung, Naturkatastrophen oder Bränden – das System liefert in Echtzeit Bilder, Informationen und Analysen. Es reduziert die Anzahl von Menschen, die notwendig zum Bedienen sind, signifikant. Es beschleunigt durch automatische Flugsteuerungen und KI-Bildanalysen Entscheidungen, vergrößert das abgedeckte Suchgebiet, verschafft einen Überblick und trägt damit entscheidend zur Lebensrettung bei.
Arian ist kein Einzelfall. Jedes Jahr verschwinden in Deutschland tausende Menschen – Kinder, Senioren, Menschen mit Einschränkungen. Die ersten Stunden nach dem Verschwinden sind oft entscheidend. Doch was, wenn die Suche im Dickicht eines Waldes, am Ufer eines Sees oder in schwer zugänglichem Gelände erfolgt? Menschen brauchen Zeit, um dorthin zu kommen. Hunde können müde werden. Hubschrauber sind teuer und oft nicht sofort verfügbar. Eine KI-gesteuerte Rettungsdrohne, die binnen Minuten startet, systematisch Suchmuster abfliegt und dabei nicht nur Wärmebilder aufnimmt, sondern in erster Linie durch ihre integrierte Sensorik und Edge-KI-gestützte Auswertung Hinweise auf menschliche Präsenz erkennt, kann den entscheidenden Unterschied machen.
Das System „RescueBee Hive“ ist nicht einfach nur eine fliegende Kamera. Es ist ein vollständig integriertes Notfallhilfsmittel. Herzstück ist die Kombination aus Edge KI-Drohne, mobilem Hangar und KI-Dashboard. Letzteres stellt die Verbindung zu Leitstellen und Disponenten her, verwaltet die Ressourcen und priorisiert selbstständig: Ein Suchflug für einen vermissten Jugendlichen in einem schwer zugänglichen Gebiet? Höchste Priorität. Die bis zu sechs Drohnen werden automatisch aus dem Hangar auf das Dach befördert und starten im Abstand von Sekunden.
Ein klarer Vorteil: Die Drohnen können die gleichen oder unterschiedliche Sensoren aufnehmen – von Wärmebildkameras bis hin zu Gasdetektoren. Der Wechsel erfolgt automatisiert im Hangar. Dadurch sind sie nicht auf einen Einsatzzweck beschränkt. Heute Vermisstensuche, morgen Deichüberwachung bei Hochwasser, übermorgen Detektion eines Glutnestes nach einem Waldbrand.
Auch die Infrastruktur überzeugt: Der Hangar ist hermetisch abgeschlossen, schützt vor Witterung und Insekten. Eine Klimasteuerung sorgt für Betriebsbereitschaft. Besonders clever: Dank modularer Bauweise ist das System skalierbar – ein Hangar mit zwei Drohnen für kleine Gemeinden, ein ganzes Netz von vollständig ausgestatteten Hangars für Landkreise oder Großveranstaltungen.
Seit mehr als 50 Jahren hat die Björn Steiger Stiftung eine Mission: Wir helfen Leben retten! Was zu Beginn mit der Einführung der Notrufnummern 110/112, Sprechfunk in Krankenwägen, Luftrettung etc. begann, wird heute mit Hightech weitergeführt.
In Kooperation mit MINTMASTERS, einem Spezialisten für KI, Robotik und Drohnentechnologie wurde das Drohnen-Hangar-System zur Marktreife gebracht. In der Vorserie bereits erprobt, etwa bei der Wasserrettung, soll es ab Ende 2025 breit verfügbar gemacht werden. Kommunen, Rettungsdienste, Polizei, Industrie – sie alle können von der Technologie profitieren. Vorausgesetzt, die Politik zieht mit.
Heute dauern Genehmigungen für Drohneneinsätze außerhalb des BOS-Kontextes bis zu neun Monate – ein untragbarer Zustand bei zeitkritischen Einsätzen. Die Stiftung fordert daher eine schnellere Genehmigungspraxis, mehr Digitalisierung und klarere Regeln für den Luftraum. Auch das Thema Schwarmflug – also der koordinierte Einsatz mehrerer Drohnen – ist regulatorisch kaum abgedeckt. Dabei können gerade solche Systeme bei großflächigen Suchen oder Naturkatastrophen entscheidend sein.
Wichtig ist außerdem: Drohnen zur Lebensrettung müssen ihre Daten in Echtzeit teilen – mit Einsatzleitungen, Rettungskräften, Katastrophenschutz. Nur so entsteht ein vollständiges Lagebild.
Arians Geschichte hat viele Menschen berührt. Sein Tod war nicht nur tragisch, sondern auch ein Aufschrei. Seine Mutter, seine Betreuer, die Suchhelfer – alle haben getan, was möglich war. Aber das, was technisch heute möglich wäre, war noch nicht da. Das macht seine Geschichte so schwer. Der Einsatz von KI-Rettungsdrohnen kann helfen, dass Suchaktionen schneller, gezielter und erfolgreicher verlaufen – und Menschen wie Arian eine echte Chance haben, lebend gefunden zu werden.
Was bleibt, ist die Erkenntnis: Technologie ersetzt nicht das Menschliche, sie ergänzt es. Das „RescueBee Hive“-System ist nicht nur ein Produkt, sondern eine Vision für eine bessere, schnellere, menschlichere Rettungskette.
Es ist Zeit, dass diese Technologie nicht nur auf Messen steht, sondern in der Notfallhilfe flächendeckend verfügbar wird. Nicht morgen. Heute. Für Arian. Und für alle, die noch gerettet werden müssen.
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