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Aue-Bad Schlema, 20.10.2022
Gemeinsam gegen den plötzlichen Herztod – mit Laien-Defibrillatoren und Schulungen

Zwei weitere Defibrillatoren für Aue-Bad Schlema

Die Björn Steiger Stiftung hat im Rahmen ihrer „Herzsicher“-Initiative zweite weitere Laien-Defibrillatoren in Aue-Bad Schlema übergeben. Ein Einsatz dieser Defibrillatoren kann bei einem Herzstillstand entscheidend sein für das Überleben der Betroffenen. Standorte der mobilen Lebensretter sind das neue Ringer-Leistungszentrum in Bad Schlema und der Zoo der Minis in Aue. Damit sind seit dem Start der Initative im September 2021 von den geplanten 22 Standorten bereits 17 Defi-Positionen im öffentlichen Raum eingerichtet worden. Ermöglicht wurde die Anschaffung der neuen Lebensretter durch die ortsansässigen Sponsoren Helios Klinikum und die Nickelhütte Aue GmbH. Die weiteren Standorte werden in diesem Jahr umgesetzt. Projektpartner der Initiative sind die Große Kreisstadt Aue-Bad Schlema, das Helios Klinikum Aue und dem Kreisverband Erzgebirge der Johanniter-Unfall-Hilfe e.V.

Der plötzliche Herztod gehört zu den häufigsten Todesursachen in Deutschland: Über 100.000 Menschen sterben jedes Jahr daran. Viele überleben nicht, weil ihnen entweder gar nicht oder zu spät geholfen wird - häufig aus Scheu oder aus Angst, etwas falsch zu machen. Bei einem Herz-Kreislauf-Stillstand oder Herzinfarkt haben Betroffene nur dann eine Überlebenschance, wenn Ersthelfer bereits am Ort des Geschehens sofort mit einer Herzdruckmassage beginnen und möglichst innerhalb von drei bis fünf Minuten einen Defibrillator zum Einsatz bringen. Die Björn Steiger Stiftung hat es sich deshalb mit ihren „Herzsicher“-Projekten zur Aufgabe gemacht, mit der bundesweit flächendeckenden Verbreitung von Automatisierten Externen Defibrillatoren (kurz AED) und der Breitenausbildung der Bevölkerung in Wiederbelebungsmaßnahmen die Zahl der Todesopfer zu senken. Dafür ist sie auch auf die Unterstützung von Sponsoren angewiesen. So wurde zum Beispiel der Automatische Externe Defibrillator am Ringerzentrum in Bad Schlema durch das Helios-Klinikum finanziert.

„Als Klinikum vor Ort ist es für uns eine absolute Herzensangelegenheit, das Projekt Herzsichere Stadt Aue-Bad Schlema“ nachhaltig zu unterstützen. Seit vielen Jahren setzen wir uns bereits für das Thema Laienreanimation ein, informieren und engagieren uns bei der Schulung und unterstützen beispielsweise auch kleinere Sportvereine bei der Installation von Defibrillatoren. Wir freuen uns, dass nun auch in der Nähe vom Ringerzentrum ein Defibrillator installiert ist und es uns so hoffentlich gelingt, noch mehr Leben zu retten“, so Klinik-Geschäftsführer Jan Jakobitz.

Der zweite Defibrillator-Standort befindet sich im Eingangsbereich des Zoos der Minis in Aue und wurde von der Nickelhütte Aue GmbH gesponsort. „Die Gesundheit unserer Mitarbeiter und der Bevölkerung liegt uns sehr am Herzen. Wir haben selbst in unserem Betriebsgelände an mehrerer zentralen Stellen derartige Defibrillatoren angebracht und die Mitarbeiter im Umgang damit unterwiesen. Wir sehen es als unsere Pflicht und sprichwörtlich als Herzensangelegenheit, einen Beitrag für die Gesellschaft zu leisten und damit Leben zu retten. Deshalb waren wir sofort begeistert von dem Projekt“, erklärte Henry Sobieraj, Geschäftsführer der Nickelhütte Aue GmbH, anlässlich der Übergabe des AED-Geräts.

Mit einem Laien-Defibrillator können Ersthelfer nichts falsch machen: Die AED-Geräte sind speziell für nicht ausgebildete Laien konzipiert. Auch ohne medizinische Vorkenntnisse kann damit jeder Leben retten, bis Notarzt und Rettungsdienst eintreffen. Das Gerät sagt dem Anwender per Sprachfunktion, was zu tun ist, und prüft zugleich automatisch, ob und in welcher Intensivtät ein Stromstoß erforderlich ist, um das Herz wieder in Takt zu bringen. Bereits Schüler ab zwölf Jahren können ein AED-Gerät gefahrlos bedienen.

Neben der Installation von Laien-Defibrillatoren im öffentlichen Raum stehen als weiterer Schritt des Projektes nun die Schulungen der siebten Klassen in Wiederbelebungsmaßnahmen im Projektgebiet an. In dem Progamm-Modul „Retten macht Schule“ werden alle Schülerinnen und Schüler der siebten Klassen für das Thema Laienreanimation sensibilisiert und über das richtige Verhalten im Notfall informiert sowie im Umgang mit einem Automatischen Externen Defibrillator geschult. Darüber hinaus lernen sie, einen Herz-Kreislauf-Stillstand zu erkennen und Wiederbelebungsnahmen wie eine Herzdruck-Massage vorzunehmen. Die Schulungen werden von unserem Projektpartner Johanniter-Unfall-Hilfe durchgeführt. bei Bedarf werden sie durch Mediziner des Helios Klinikum Aue unterstützt.

Die Initiative „Herzsicher“ der Björn-Steiger-Stiftung

Der Kampf gegen den Herztod ist schon lange ein Kernthema der Björn Steiger Stiftung, die sich seit mehr als 50 Jahren bundesweit für eine bessere Notfallhilfe einsetzt. Seit der Zulassung von AED-Geräten in Deutschland im Jahr 2001 hat die Stiftung rund 29.500 Defibrillatoren mit stiftungseigenen Projekten in Umlauf gebracht. Sie betreut außerdem weitere 14.500 Geräte, die von anderen Organisationen übernommen wurden. Seit 2013 stattet die Stiftung im Rahmen der besonderen Initiative „Herzsicher“ ganze Landkreise, Städte und Gemeinden mit Defibrillatoren aus und schult die Bevölkerung in Wiederbelebungsmaßnahmen. Geplant ist die flächendeckende Umsetzung im gesamten Bundesgebiet mit dem Ziel, je 1.000 Einwohner mindestens ein AED-Gerät öffentlich verfügbar zu machen.


Björn Steiger Stiftung

Auf dem Heimweg vom Schwimmbad wurde der achtjährige Björn Steiger von einem Auto erfasst. Es dauerte fast eine Stunde bis der Krankenwagen eintraf. Björn starb am 3. Mai 1969 nicht an seinen Verletzungen, er starb am Schock. Seine Eltern Ute und Siegfried Steiger gründeten daraufhin am 7. Juli 1969 die Björn Steiger Stiftung als gemeinnützige Organisation mit dem Ziel, die deutsche Notfallhilfe zu verbessern. Meilensteine dieses Engagements sind z. B. die Einführung der bundesweit einheitlichen und kostenfreien Notrufnummern 110/112, der Aufbau der Notruftelefonnetze an deutschen Straßen, die Einführung des Sprechfunks im Krankenwagen und der Aufbau der Luftrettung. Aktuelle Initiativen widmen sich insbesondere dem Kampf gegen den Herztod, der Breitenausbildung in Wiederbelebung, der Sensibilisierung von Kindern und Jugendlichen für den Notfall, dem Frühgeborenentransport und vor allem der Optimierung des Rettungsdienstes.

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Béla Anda

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