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Markdorf, 25.11.2021
Projekt „Herzsicherer Bodenseekreis"

Markdorf wird „Herzsicher“: Elf neue Laien-Defibrillatoren übergeben

Die Björn Steiger Stiftung hat am 25. November elf weitere Standorte im Bodenseekreis in Zusammenarbeit mit der Stadt Markdorf und ortsansässigen Unternehmen mit öffentlich zugänglichen Laien-Defibrillatoren ausgestattet. Die Automatisierten Externen Defibrillatoren (kurz AED) sind speziell für nicht ausgebildete Ersthelfer konzipiert, die damit bei einem Herz-Kreislauf-Stillstand auch ohne medizinische Vorkenntnisse Leben retten können. Am 25. November 2021 übergab die Stiftung die Geräte an Bürgermeister Georg Riedmann. Ermöglicht wurde das Projekt vor allem durch die engagierte Unterstützung der beteiligten Unternehmen vor Ort.

Die etwa rucksackgroßen AED-Geräte führen Ersthelfer mithilfe von Abbildungen und per Sprachfunktion sicher durch lebensrettende Wiederbelebungsmaßnahmen, bis Notarzt und Rettungsdienst eintreffen. Mit einer sofort eingeleiteten Wiederbelebung haben Betroffene bei einem Herznotfall eine Überlebenschance von über 50 Prozent, ohne diese Maßnahmen sinkt die Überlebenschance hingegen mit jeder Minute um weitere zehn Prozent. Im Rahmen des Projekts „Herzsicherer Bodenseekreis“ hat die Björn Steiger Stiftung damit seit dem Projektstart im November 2019 bereits 110 Geräte in in Städten und Gemeinden im Landkreis installiert, weitere Standorte sind geplant.

Bürgermeister Georg Riedmann würdigte anlässlich der symbolischen Geräteübergabe am Bürgerhaus Ittendorf das Engagement und die gute Zusammenarbeit aller Beteiligten: „Im Namen unserer Bürgerinnen und Bürger danke ich allen Sponsoren, die dieses Projekt ermöglicht haben. Neben der Björn Steiger Stiftung sind dies die Näherei Ehrmann & Co., Edeka Sulger, die Schaudt Elektrotechik & Apparatebau GmbH, die Sparkasse Bodensee, die Rechtsanwaltskanzlei Kiefer Stock Zimmermann, die Wirthshof GmbH sowie das Gesundheitszentrum. Markdorf ist nun herzsicherer als bisher, vor allem, wenn die Defibrillatoren im Notfall auch schnell angewandt werden. Das erhöht die Überlebenschance der Betroffenen.“

Mit Hilfe der Spender konnten diese Standorte in Markdorf realisiert werden

• Bildungszentrum Markdorf, Ensisheimer Straße 30 (Innenbereich in der Turnhalle, zugänglich je nach Belegung);
• Stadthalle Markdorf, Am Stadtgraben 14 (Innenbereich, zugänglich je nach Belegung);
• 2x Näherei Ehrmann an den Produktionsstätten Brühlstraße 2 und Schießstattweg 30, (Außenbereich, rund um die Uhr verfügbar);
• Wirthshof, Steibensteg 10 (Außenbereich, rund um die Uhr verfügbar);
• Edeka Sulger, Hahnstraße 33-35 (im Bereich Getränkeautomaten, Öffnungszeiten Mo.-Sa. 8:00-20:00 Uhr);
• Edeka Sulger, Mangoldstraße 1 (im Eingangsbereich, Öffnungszeiten Mo.-Sa. 7:00-21:00 Uhr);
• Edeka Sulger, Ravensburgerstraße 36 (Eingangsbereich, Öffnungszeiten Mo.-Sa. 7:00-20:00 Uhr);
• Sparkasse Bodensee, Hauptstraße 29 (Selbstbedienungsbereich, rund um die Uhr verfügbar);
•Mehrzweckhalle Leimbach, Johann-Hillebrand-Weg 3 (Außenbereich, rund um die Uhr verfügbar);
• Bürgerhaus Ittendorf, Meersburgerstraße 8 (Außenbereich, rund um die Uhr verfügbar).

In Kürze werden außerdem noch je ein Gerät im Gesundheitszentrum Markdorf sowie in der Pestalozzischule zur Verfügung stehen.

Jede Hilfe kann Leben retten
Projektmanagerin Johanna Ziegler von der Björn Steiger Stiftung betonte, dass die Stiftung für die Umsetzung ihrer „Herzsicher“-Projekte weiterhin auf private und gewerbliche Sponsoren sowie auf engagierte Helfer angewiesen sei. „Das Engagement gegen den Herztod, das die Sponsoren mit der Finanzierung der AED-Geräte zeigen, verdient Anerkennung“, sagte Ziegler. „Wir wissen, es kann jeden jederzeit und überall treffen. In solchen Fällen sind Reanimationsmaßnahmen mit einer Herzdruckmassage und einer möglichst frühen Defibrillation lebensrettend. Je mehr Menschen diese Geräte kennen und sich den Einsatz zutrauen, desto mehr Menschen können vor dem Herztod gerettet werden.“

Ein plötzlicher Herz-Kreislauf-Stillstand fordert allein in Deutschland rund 100.000 Opfer pro Jahr. Dabei haben Betroffene eine realistische Überlebenschance, wenn sofort lebensrettende Maßnahmen eingeleitet werden. Dafür müssen Ersthelfer nach dem Herzstillstand mit einer Herzdruckmassage beginnen sowie ein AED-Gerät innerhalb der ersten drei Minuten zum Einsatz bringen. Der Defibrillator kann ein aus dem Takt geratenes Herz mithilfe von Stromimpulsen und in Kombination mit einer Herzdruckmassage wieder in den richtigen Rhythmus bringen. Die kleinen, tragbaren Geräte sind auch von Laien gefahrlos bedienbar. Im Ernstfall kann sie jeder ohne medizinische Vorkenntnisse anwenden und damit sofort Leben retten. Das AED-Gerät leitet den Helfer akustisch Schritt für Schritt an. Es prüft selbstständig, ob und mit welcher Intensität Stromstöße zur Reanimation abgegeben werden müssen.

Projekt „Herzsicherer Bodenseekreis"
Zusätzlich zu der Installation von AED-Geräten umfasst das Projekt „Herzsicherer Bodenseekreis“ auch die Breitenausbildung der Bevölkerung. In Kooperation mit den Johannitern und dem Deutschen Roten Kreuz (DRK) werden – coronabedingt ab 2022 – öffentlich kostenlose Schulungen im ganzen Landkreis angeboten. Durch diese Kurzschulungen sollen eventuell vorhandene Hemmschwellen beim Thema Reanimation abgebaut werden.

Der Kampf gegen den Herztod ist schon lange ein Kernthema der Björn Steiger Stiftung, die sich seit mehr als 50 Jahren bundesweit für eine bessere Notfallhilfe einsetzt. Seit 2001 hat sie bereits rund 28.500 AED-Geräte in den Verkehr gebracht. Darüber hinaus betreut die Stiftung etwa 16.000 weitere AED-Anlagen bundesweit. 2013 startete das spezielle Projekt „Herzsicher“. Im Rahmen des Projekts rüstet die Stiftung ganze Landkreise, Städte und Gemeinden mit Defibrillatoren aus und schult die Bevölkerung in Wiederbelebungsmaßnahmen. Perspektivisch ist die flächendeckende Umsetzung im ganzen Bundesgebiet geplant. Dabei ist von der Björn Steiger Stiftung die Installation von einem AED-Gerät pro 1.000 Einwohner vorgesehen.



Björn Steiger Stiftung

Auf dem Heimweg vom Schwimmbad wurde der achtjährige Björn Steiger von einem Auto erfasst. Es dauerte fast eine Stunde bis der Krankenwagen eintraf. Björn starb am 3. Mai 1969 nicht an seinen Verletzungen, er starb am Schock. Seine Eltern Ute und Siegfried Steiger gründeten daraufhin am 7. Juli 1969 die Björn Steiger Stiftung als gemeinnützige Organisation mit dem Ziel, die deutsche Notfallhilfe zu verbessern. Meilensteine dieses Engagements sind z. B. die Einführung der bundesweit einheitlichen und kostenfreien Notrufnummern 110/112, der Aufbau der Notruftelefonnetze an deutschen Straßen, die Einführung des Sprechfunks im Krankenwagen und der Aufbau der Luftrettung. Aktuelle Initiativen widmen sich insbesondere dem Kampf gegen den Herztod, der Breitenausbildung in Wiederbelebung, der Sensibilisierung von Kindern und Jugendlichen für den Notfall, dem Frühgeborenentransport und vor allem der Optimierung des Rettungsdienstes.

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Béla Anda

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