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Salem, 27.01.2022
„Herzsicherer Bodenseekreis“

„Herzsicherer Bodenseekreis“: Neue Laien-Defibrillatoren für Salem

Die Björn Steiger Stiftung hat weitere Standorte in der Gemeinde Salem im Bodenseekreis mit öffentlich zugänglichen Laien-Defibrillatoren ausgestattet. Diese Automatisierten Externen Defibrillatoren (kurz AED) sind speziell für nicht ausgebildete Ersthelfer konzipiert, die damit bei einem Herz-Kreislauf-Stillstand auch ohne medizinische Vorkenntnisse Leben retten können. Am 26. Januar 2022 übergab die Stiftung das insgesamt sechste Gerät an Bürgermeister Manfred Härle. Ermöglicht wurde das Projekt vor allem durch die engagierte Unterstützung der beteiligten Unternehmen vor Ort und der Gemeindeverwaltung.

Die etwa rucksackgroßen AED-Geräte führen Ersthelfer mithilfe von Abbildungen und per Sprachanleitung sicher durch lebensrettende Wiederbelebungsmaßnahmen, bis Notarzt und Rettungsdienst eintreffen. Mit einer sofort eingeleiteten Wiederbelebung haben Betroffene bei einem Herznotfall eine Überlebenschance von über 50 Prozent, ohne diese Maßnahmen sinkt die Überlebenschance hingegen mit jeder Minute um weitere zehn Prozent. Im Rahmen des Projekts „Herzsicherer Bodenseekreis“ hat die Björn Steiger Stiftung seit dem Projektstart im November 2019 bereits 115 Geräte in in Städten und Gemeinden im Landkreis installiert, weitere Standorte sind geplant.

Bürgermeister Manfred Härle würdigte anlässlich der Geräteübergabe am Rathaus in Salem das Engagement und die gute Zusammenarbeit aller Beteiligten: „Im Namen unserer Bürgerinnen und Bürger danke ich allen Sponsoren, die dieses Projekt ermöglicht haben. Neben der Björn Steiger Stiftung sind dies die Pension Busch, die Kunden der Rats-Apotheke, die Patienten der Arztpraxen Dr. Karoline Ambraß und Dr. Patricia Andriessens sowie der Zahnarztpraxis Kai Sallie, die innoSysTec GmbH, die HSM GmbH & Co. KG, die Kurzmann + Maaß Ingenieure GbR sowie Rolls-Royce Power Systems AG. Dank ihrer Hilfe ist Salem ist nun herzsicherer als bisher, vor allem, wenn die Bürger sich auch schulen lassen, wie sie die Defibrillatoren einsetzen müssen. Im Notfall haben Betroffene damit bei uns eine höhere Überlebenschance.“

Mit Hilfe der Spender konnten bisher folgende Standorte in Salem realisiert werden

• Rathaus Salem, Am Schlosssee 1 (Innenbereich am Eingang zur Tiefgarage, Mo-Fr. rund um die Uhr verfügbar, Sa.-So. 07:00-23:00 Uhr);
• Bildungszentrum Salem, Schlossseeallee 45 (Innenbereich in der Sporthalle, zugänglich während der Betriebszeiten);
• Stefansfeld Förderschule Salem-Stefansfeld, Markgrafenstraße 4 (Innenbereich vor der Turnhalle, zugänglich nach Betrieb, sowie Innenbereich im Foyer, zugänglich während der Schulzeiten);
• Pension Busch, Dorfstraße 3, Salem-Grasbeuren (Außenbereich am Eingang, rund um die Uhr verfügbar);
• Praxisgemeinschaft Dr. Ambraß und Dr. Andriessens, Bahnhofstraße 1, Salem-Mimmenhausen (Außenbereich am Eingang, rund um die Uhr verfügbar).

Ein weiteres Gerät ist bei der innoSysTec GmbH am Standort Am Wasserstall 16 geplant.

Jede Hilfe kann Leben retten
Projektmanagerin Johanna Ziegler von der Björn Steiger Stiftung betonte, dass die Stiftung für die Umsetzung ihrer „Herzsicher“-Projekte weiterhin auf private und gewerbliche Sponsoren sowie auf engagierte Helfer angewiesen sei. „Das Engagement gegen den Herztod, das die Sponsoren mit der Finanzierung der AED-Geräte zeigen, verdient Anerkennung“, sagte Ziegler. „Wir wissen, es kann jeden jederzeit und überall treffen. In solchen Fällen sind Reanimationsmaßnahmen mit einer Herzdruckmassage und einer möglichst frühen Defibrillation lebensrettend. Je mehr Menschen diese Geräte kennen und sich den Einsatz zutrauen, desto mehr Menschen können vor dem Herztod gerettet werden.“

Ein plötzlicher Herz-Kreislauf-Stillstand fordert allein in Deutschland rund 100.000 Opfer pro Jahr. Dabei haben Betroffene eine realistische Überlebenschance, wenn sofort lebensrettende Maßnahmen eingeleitet werden. Dafür müssen Ersthelfer nach dem Herzstillstand mit einer Herzdruckmassage beginnen sowie ein AED-Gerät innerhalb der ersten drei Minuten zum Einsatz bringen. Der Defibrillator kann ein aus dem Takt geratenes Herz mithilfe von Stromimpulsen und in Kombination mit einer Herzdruckmassage wieder in den richtigen Rhythmus bringen. Die kleinen, tragbaren Geräte sind auch von Laien gefahrlos bedienbar. Im Ernstfall kann sie jeder ohne medizinische Vorkenntnisse anwenden und damit sofort Leben retten. Das AED-Gerät leitet den Helfer akustisch Schritt für Schritt an. Es prüft selbstständig, ob und mit welcher Intensität Stromstöße zur Reanimation abgegeben werden müssen.

Das Projekt „Herzsicherer Bodenseekreis“
Zusätzlich zu der Installation von AED-Geräten umfasst das Projekt „Herzsicherer Bodenseekreis“ auch die Breitenausbildung der Bevölkerung. In Kooperation mit den Johannitern und dem Deutschen Roten Kreuz (DRK) werden in diesem Jahr wieder öffentlich kostenlose Schulungen im ganzen Landkreis angeboten. Durch diese Kurzschulungen sollen eventuell vorhandene Hemmschwellen beim Thema Reanimation abgebaut werden.

In der Förderschule Stefansfeld begann dazu im Oktober 2021 das Schulungsprogramm „Retten macht Schule“, bei dem Lehrerinnen und Lehrer von der Björn Steiger Stiftung geschult werden. Diese können nun ihr Wissen an die Schülerinnen und Schüler weitergeben und an Übungspuppen unter Einsatz eines Trainings-AED-Gerätes üben.

Der Kampf gegen den Herztod ist schon lange ein Kernthema der Björn Steiger Stiftung, die sich seit mehr als 50 Jahren bundesweit für eine bessere Notfallhilfe einsetzt. Seit der Zulassung von AED-Geräten in Deutschland im Jahr 2001 hat die Stiftung rund 29.500 Defibrillatoren mit stiftungseigenen Projekten in Umlauf gebracht. Sie betreut außerdem weitere 14.500 Geräte, die von anderen Organisationen übernommen wurden. Seit 2013 stattet die Stiftung im Rahmen der besonderen Initiative „Herzsicher“ ganze Landkreise, Städte und Gemeinden mit Defibrillatoren aus und schult die Bevölkerung in Wiederbelebungsmaßnahmen. Geplant ist die flächendeckende Umsetzung im gesamten Bundesgebiet mit dem Ziel, je 1.000 Einwohner mindestens ein AED-Gerät öffentlich verfügbar zu machen.


Björn Steiger Stiftung

Auf dem Heimweg vom Schwimmbad wurde der achtjährige Björn Steiger von einem Auto erfasst. Es dauerte fast eine Stunde bis der Krankenwagen eintraf. Björn starb am 3. Mai 1969 nicht an seinen Verletzungen, er starb am Schock. Seine Eltern Ute und Siegfried Steiger gründeten daraufhin am 7. Juli 1969 die Björn Steiger Stiftung als gemeinnützige Organisation mit dem Ziel, die deutsche Notfallhilfe zu verbessern. Meilensteine dieses Engagements sind z. B. die Einführung der bundesweit einheitlichen und kostenfreien Notrufnummern 110/112, der Aufbau der Notruftelefonnetze an deutschen Straßen, die Einführung des Sprechfunks im Krankenwagen und der Aufbau der Luftrettung. Aktuelle Initiativen widmen sich insbesondere dem Kampf gegen den Herztod, der Breitenausbildung in Wiederbelebung, der Sensibilisierung von Kindern und Jugendlichen für den Notfall und dem Frühgeborenentransport.

Weitere Informationen:

Béla Anda

Björn Steiger Stiftung
Max-Eyth-Straße 7
71364 Winnenden
T +49 7195-30 55-0
E pressestelle@steiger-stiftung.de
H www.steiger-stiftung.de


Christian Hoppe

Björn Steiger Stiftung
Max-Eyth-Straße 7
71364 Winnenden
T +49 7195-30 55-711
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