Presse

 
Mainz, 04.04.2023
Herzsicher im Verein

12 neue Defibrillatoren machen die rheinhessische Sportlandschaft sicherer

Sportbund Rheinhessen, BKK24 und Björn Steiger Stiftung statten zwölf Sportvereine mit Laien-Defibrillatoren und sieben Sportvereine mit LifePads aus.

Im Juli 2022 hat der Sportbund Rheinhessen gemeinsam mit der Björn Steiger Stiftung und der BKK24 das Projekt „Herzsicher! Sportler:innen retten Leben“ initiiert. Ziel ist es, möglichst viele Menschen für das Thema Laienreanimation zu sensibilisieren und Mitglieder aus Sportvereinen im Umgang mit AEDs auszubilden. Denn in Deutschland sterben jedes Jahr etwa 100.000 Menschen unvermittelt an einem Herz-Kreislauf-Stillstand und schnelle Hilfe in den ersten Minuten kann das Leben der Betroffenen retten. Die von den Projektpartnern geförderten Defibrillatoren bieten zusätzliche Sicherheit für den Alltag im Sportverein. Mit den Wiederbelebungsschulungen werden die Sportler:innen zu ausgebildeten Ersthelfer:innen – ein entscheidender Faktor für das Überleben der Betroffenen im „Fall der Fälle“.

Nun konnten 12 rheinhessische Sportvereine von der Kooperation profitieren und erhielten am 03.04.2023 in der Geschäftsstelle des Sportbundes Rheinhessen ein „All-Inclusive-AED-Paket“, welches nicht nur ein AED-Gerät inklusive Außenwandkasten oder Wandkasten zur Innenmontage beinhaltet, sondern auch die Übernahme von Folgekosten für den Austausch der PadPak-Kassette sowie die Schulung von Trainer:innen in Wiederbelebungsmaßnahmen (Herzdruckmassage und Einweisungsschulung im Umgang mit einem Defibrillator). Darüber hinaus profitierten auch die sieben Vereine, welche kein Losglück hatten und konnten somit ohne Zuzahlung mit LifePads ausgestattet werden. Das LifePad ist ein innovatives Produkt für den Einsatz bei medizinischen Notfällen. Es wird auf die Brust gelegt und hilft optisch wie akustisch bei der Lebensrettung mittels Herzdruckmassage.

Die anwesenden Vereinsvertreter*innen wurden jedoch nicht nur materiell ausgestattet, sondern auch mit wertvollem Wissen. Mit Dr. Gregor Berrsche, dem ärztlichen Betreuer der Damen Volleyball-Nationalmannschaft, konnten wichtige Impulse zur Herzgesundheit im Sport gegeben werden. Als Auftaktreferent des Abends gab er Einblicke in die Funktionsweise des Herzens sowie das Erkennen von Anzeichen für einen plötzlichen Herztod. Damit verbunden wurde deutlich aufgezeigt, dass beim Einsatz eines Defibrillators und das Ausführen der Herzdruckmassage jede Minute zählt. Anschließend gab Tobias Palm, Regionalleiter „Länger besser leben.“ Alzey-Worms bei der BKK24, einen kurzen Einblick in das Programm der BKK24, bei dem als gesetzliche Krankenkasse die Prävention sehr stark im Vordergrund steht, sodass bestenfalls der Defibrillator nie zum Einsatz kommt. Sollte das AED-Gerät trotzdem von Nöten sein, demonstrierte Gabriele Ballmer, Projektkoordinatorin "Herzsicher" bei der Björn Steiger Stiftung, worauf es bei der Anwendung und auch der Herzdruckmassage ankommt.

„Es war ein toller Abend mit hautnahen Vorträgen zur Herzgesundheit. Wir waren wirklich überrascht, wie viele Sportler es betrifft. Deshalb sind wir froh, nun in Ockenheim mit einem Defibrillator ausgestattet zu sein und unsere Übungsleiter sowie viele weitere Mitglieder am 22. April im Umgang mit dem Defi kostenlos zu schulen“ so die beiden Vorsitzenden des TV Ockenheim, Edeltraud Schmitt und Alfred Schäfer, beispielhaft für die anwesenden Vereine.

Auch für das Jahr 2023 können sich interessierte Sportvereine erneut bewerben – die Bewerbungsfrist endet am 31.07. Die Bewerbung kann formlos per E-Mail an Ilka Knobloch gesendet werden (i.knobloch@sportbund-rheinhessen.de). Dabei sollten Antworten auf die folgenden fünf Fragen gegeben werden:

• Warum soll genau Ihr Verein einen Defi erhalten, was macht Ihren Verein besonders?
• Wo würden Sie den AED öffentlich anbringen?
• Wie schnell wäre der AED im Notfall erreichbar?
• Wie schnell ist Ihr Verein im Notfall für Rettungsdienste erreichbar?
• Wie würden Sie Ihre Vereinsmitglieder für das Thema „Herzsicherheit“ zukünftig sensibilisieren?

„Im ersten Jahr der Kooperation ist es uns gelungen, gemeinsam mit unseren Partnern, der BKK24, und der Björn Steiger Stiftung, Sportvereine in der Lebensrettung zu unterstützen. Wir werden das Projekt auch die nächsten Jahre fortführen, um unsere rheinhessischen Sportvereine nach und nach für Notfälle zu rüsten, die hoffentlich nie eintreten“, wirbt Sportbund Rheinhessen Präsident Klaus Kuhn bereits für neue Bewerber:innen. Darüber hinaus ist es dem Sportbund Rheinhessen ein Anliegen, die Hemmschwelle für die Sportvereine so gering wie nur möglich zu halten, wie Thorsten Richter, Vorstand des Sportbundes Rheinhessen betont:„Durch die Kooperation ist es möglich, die Sportvereine durch einen niedrigschwelligen Antrag sowie eine geringe Selbstbeteiligung mit einem AED-Gerät auszustatten. Weiterhin konnten wir auch Sportvereine mit LifePads ausstatten, für welche keine Kosten entstanden sind. Dies trägt nicht nur dazu bei, im Falle einer Lebensrettung unterstützen zu können, sondern auch dazu, für dieses wichtige Thema zu sensibilisieren.“

Pierre-Enric Steiger, Präsident der Björn Steiger Stiftung, betont die gute Zusammenarbeit mit dem Sportbund Rheinhessen in Verbindung mit der wichtigen Unterstützung für die Sportvereine vor Ort: „Ob Freizeit-Sportler oder Profi - auch im Sport ist ein plötzlicher Herz-Notfall weiterverbreitet, als den meisten Menschen bewusst ist. Ein unvermittelter Herz-Kreislaufstillstand ist in Deutschland die dritthäufigste Todesursache. Ein erfolgversprechender Weg, mehr Menschenleben zu retten, ist die Ausstattung von Vereinen mit lebensrettenden Laien-Defibrillatoren sowie die Schulung von mehr Ersthelfern in Wiederbelebungsmaßnahmen, damit sie den Vereinsmitgliedern vermitteln, wie sie Leben retten können. Deshalb sind wir froh und dankbar, dass sich der Sportbund Rheinhessen für unser Herzsicher-Projekt engagiert sowie finanziell unterstützt und sich so viele Vereine daran beteiligen und dafür sorgen, dass ihre Mitglieder im entscheidenden Moment richtig handeln können.“

„Als gesetzliche Krankenkasse ist es uns eine Herzensangelegenheit, Präventionsmaßnahmen zu unterstützen und einen gesunden Lebenswandel mit ausreichend Bewegung zu fördern. Trotz aller Vorsorge ist ein Ernstfall nie ausgeschlossen – dann können Defibrillatoren oftmals Leben retten“, so Tobias Palm, Regionalleiter „Länger besser leben.“ Alzey-Worms bei der BKK24.

Alle Gewinnervereine im Überblick können dem beigefügten Dokument entnommen werden.


Björn Steiger Stiftung

Auf dem Heimweg vom Schwimmbad wurde der achtjährige Björn Steiger von einem Auto erfasst. Es dauerte fast eine Stunde bis der Krankenwagen eintraf. Björn starb am 3. Mai 1969 nicht an seinen Verletzungen, er starb am Schock. Seine Eltern Ute und Siegfried Steiger gründeten daraufhin am 7. Juli 1969 die Björn Steiger Stiftung als gemeinnützige Organisation mit dem Ziel, die deutsche Notfallhilfe zu verbessern. Meilensteine dieses Engagements sind z. B. die Einführung der bundesweit einheitlichen und kostenfreien Notrufnummern 110/112, der Aufbau der Notruftelefonnetze an deutschen Straßen, die Einführung des Sprechfunks im Krankenwagen und der Aufbau der Luftrettung. Aktuelle Initiativen widmen sich insbesondere dem Kampf gegen den Herztod, der Breitenausbildung in Wiederbelebung, der Sensibilisierung von Kindern und Jugendlichen für den Notfall und dem Frühgeborenentransport.

Weitere Informationen:

Béla Anda

Björn Steiger Stiftung
Max-Eyth-Straße 7
71364 Winnenden
T +49 7195-30 55-0
E pressestelle@steiger-stiftung.de
H www.steiger-stiftung.de


Christian Hoppe

Björn Steiger Stiftung
Max-Eyth-Straße 7
71364 Winnenden
T +49 7195-30 55-711
E pressestelle@steiger-stiftung.de
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