Presse

 
Arneburg-Goldbeck, 09.08.2021
Gemeinsam gegen den Herztod – mit Laien-Defibrillatoren und Schulungen

Laien-Defibrillatoren helfen in Arneburg-Goldbeck Leben retten

Die Verbandsgemeinde Arneburg-Goldbeck wird immer herzsicherer. Durch das Engagement von Mercer Stendal, die in Arneburg das Zellstoffwerk betreibt, konnte nun die Installation von drei weiteren Laien-Defibrillatoren durch die Björn Steiger Stiftung realisiert werden. Bei einem Herzstillstand können damit ohne medizinische Vorkenntnisse Leben gerettet werden.

Bereits im September 2019 starteten die Stiftung und die Verbandsgemeinde ihr gemeinsames Projekt „Herzsichere Gemeinde Arneburg-Goldbeck“. Im Rahmen der Initiative stattet die Stiftung bundesweit Gemeinden an hoch frequentierten Orten mit öffentlich gut zugänglichen AED-Geräten (Automatisierter Externer Defibrillator) aus. Damit können Laien bei einem Herzstillstand auch ohne medizinische Vorkenntnisse problemlos Erste Hilfe leisten und Leben retten. Die Geräte stehen Ersthelfern bei Notfällen Tag und Nacht zur Verfügung. Ziel ist es nun, auch hier vor Ort eine Versorgungsdichte von einem Laien-Defibrillator pro 1.000 Einwohner zu erreichen.

Nachdem die Verbandsgemeinde bereits zwei Geräte, unter anderem im Verwaltungsgebäude in Goldbeck, in Betrieb genommen hat, konnten Dank der Unterstützung von Mercer Stendal nun drei weitere Geräte durch die Stiftung installiert werden: Eines ist im Arneburger Rathaus zu finden. Die zwei weiteren AED-Geräte befinden in Außenwandkästen auf dem Vorplatz der Goldbecker Turnhalle sowie am Gebäude der Freiwilligen Feuerwehr Hohenberg-Krusemark.

„Im Namen der Bürgerinnen und Bürger unserer Verbandsgemeinde bedanke ich mich bei André Listemann und Mercer Stendal für die großherzige Spende der AED-Geräte. Der Björn Steiger Stiftung danke ich, dass wir in Arneburg-Goldbeck dieses wichtige Thema gemeinsam angehen. Jedes Gerät hilft, die Herzsicherheit wesentlich zu verbessern – auch in unserem Gemeindeverband, der nun herzsicherer ist als bisher. Mit einer flächendeckenden örtlichen Versorgung von Laien-Defibrillatoren erhöhen wir die Überlebenschance der Menschen hier in unseren selbständigen Gemeinden entscheidend“, sagte die stellvertretende Verbandsgemeindebürgermeisterin Simone Kuhlmann anlässlich der Übergabe.

Mercer-Geschäftsführer Listemann unterstrich im Anschluss die Bedeutung dieses Projekts: „Ich freue mich, dass wir als ortsansässiges Unternehmen zusammen mit der Gemeinde und der Björn Steiger Stiftung einen Beitrag leisten können, um die Menschen in unserer Kommune herzsicherer zu machen. Wir wissen, pro Jahr sterben in Deutschland deutlich mehr Menschen am plötzlichen Herztod als bei Verkehrsunfällen. Es kann jeden jederzeit und überall treffen. In solchen Fällen sind umgehende Reanimationsmaßnahmen lebensrettend. Dank der Herzsicher-Initiative der Björn Steiger Stiftung und der Laien-Defibrillatoren sind wir hier vor Ort für mögliche Notfälle nun noch besser gerüstet.“

Thomas Pflanz, Projektkoordinator der Björn Steiger Stiftung, hob hervor, wie einfach die Geräte zu verwenden sind: „Viele Menschen kennen AED-Geräte nicht oder trauen sich die Herzdruckmassage und den Einsatz eines AED nicht zu. Diese Sorgen sind unbegründet. Die Bedienung ist einfach und selbsterklärend. Sobald das Gerät eingeschaltet ist, gibt es dem Ersthelfer klare akustische Anweisungen, die verhindern, dass etwas falsch gemacht wird. Je mehr Menschen diese Geräte kennen und sich den Einsatz zutrauen, desto mehr Menschen können vor dem Herztod gerettet werden.“

Für den weiteren Projektverlauf ist die Björn Steiger Stiftung auf private und gewerbliche Sponsoren angewiesen. Denn erst in Zusammenarbeit mit den Menschen vor Ort kann das Projekt gelingen, betonte Pflanz. „Neben der Aufstellung der AED-Geräte gehört zum Konzept des Stiftungsprojekts, dass die Bevölkerung zum Thema Wiederbelebung geschult wird. Der unvermittelte Herztod ist allgegenwärtig. Das hat uns das EM-Spiel der dänischen Fußball-Nationalmannschaft vor wenigen Wochen vor Augen geführt – allein in Deutschland fordert er rund 100.000 Opfer pro Jahr. Deshalb will die Björn Steiger Stiftung bundesweit möglichst viele Kommunen und Unternehmen mit AED-Geräten ausstatten, um nach und nach eine flächendeckende Versorgung zu gewährleisten. Die Aufstellung von AED-Geräten muss so selbstverständlich sein wie Feuerlöscher. Voraussetzung ist aber weiterhin ein beherztes Engagement der Menschen.“

Die Björn Steiger Stiftung kämpft schon lange gegen den Herztod in Deutschland. 2013 startete das Projekt „Herzsicher“, inzwischen rüstet die Stiftung ganze Landkreise, Städte und Gemeinden mit Defibrillatoren aus und schult die Bevölkerung in Wiederbelebung. Insgesamt hat die Stiftung seit 2001 bereits rund 28.500 AED-Geräte in den Verkehr gebracht.


Björn Steiger Stiftung

Auf dem Heimweg vom Schwimmbad wurde der achtjährige Björn Steiger von einem Auto erfasst. Es dauerte fast eine Stunde bis der Krankenwagen eintraf. Björn starb am 3. Mai 1969 nicht an seinen Verletzungen, er starb am Schock. Seine Eltern Ute und Siegfried Steiger gründeten daraufhin am 7. Juli 1969 die Björn Steiger Stiftung als gemeinnützige Organisation mit dem Ziel, die deutsche Notfallhilfe zu verbessern. Meilensteine dieses Engagements sind z. B. die Einführung der bundesweit einheitlichen und kostenfreien Notrufnummern 110/112, der Aufbau der Notruftelefonnetze an deutschen Straßen, die Einführung des Sprechfunks im Krankenwagen und der Aufbau der Luftrettung. Aktuelle Initiativen widmen sich insbesondere dem Kampf gegen den Herztod, der Breitenausbildung in Wiederbelebung, der Sensibilisierung von Kindern und Jugendlichen für den Notfall, dem Frühgeborenentransport und vor allem der Optimierung des Rettungsdienstes.

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Béla Anda

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