Presse

 
Friesoythe, 21.07.2021
Gemeinsam gegen den Herztod – mit Laien-Defibrillatoren und Schulungen

Björn Steiger Stiftung macht Friesoythe herzsicher


Die Stadt Freisoythe und die Björn Steiger Stiftung gaben heute mit der Aufstellung der ersten beiden Laien-Defibrillatoren (AED = Automatisierter Externer Defibrillator) den Startschuss für das Projekt „Herzsicher“. Ein Defibrillator kann bei einem plötzlichen Herzstillstand durch einen Elektroschock Menschenleben retten. Im Rahmen der Initiative stellt die Stiftung an hoch frequentierten Orten öffentlich zugängliche AED-Geräte zur Verfügung. Außerdem soll die Bevölkerung im Rahmen von kostenlosen Schulungen der Björn Steiger Stiftung mit Wiederbelebungsmaßnahmen vertraut gemacht werden.

Wer in der selbständigen Gemeinde Friesoythe im Landkreis Cloppenburg vom plötzlichen Herztod bedroht ist, hat seit heute wesentlich bessere Chancen, dass beherzte Laien mit einem AED-Gerät, auch Laien-Defibrillatoren genannt, Erste Hilfe leisten. Die ersten beiden Geräte sind in einem Außenwandkasten am ehemaligen Rathaus sowie im Friesoyther Jugendzentrum angebracht. Jeder, der in Zukunft Zeuge eines Herzstillstands wird, kann dort den automatisierten Defibrillator entehmen und im Zusammenspiel mit einer Herzdruckmassage optimal helfen. „Rund 100.000 Menschen sterben pro Jahr in Deutschland am Herztod, das sind deutlich mehr als bei Verkehrsunfällen. Es kann jeden jederzeit und überall treffen. In solchen Fällen sind umgehende Reanimationsmaßnahmen lebensrettend. Umso wichtiger ist das Projekt ,Herzsicheres Friesoythe‘. Mit einer flächendeckenden örtlichen Versorgung von Laien-Defibrillatoren erhöhen wir die Überlebenschance unserer Bürgerinnen und Bürger entscheidend. Dafür haben wir nun die gemeinsamen Grundlagen geschaffen und die zentralen Standorte definiert“, sagte Bürgermeister Sven Stratmann zum Start der ersten AED-Geräte. Für dieses Jahr sind noch neun zusätzliche Standorte geplant, weitere neun AED-Geräte sollen im kommenden Jahr installiert werden.

Torsten Krüger, Projektkoordinator der Björn Steiger Stiftung erklärte, wie einfach die Geräte zu verwenden sind.„Viele Menschen kennen AED-Geräte nicht oder trauen sich die Herzdruckmassage und den Einsatz eines AED nicht zu. Diese Sorgen sind unbegründet. Die Bedienung ist einfach und selbsterklärend. Sobald das Gerät eingeschaltet ist, gibt es dem Ersthelfer klare akustische Anweisungen, die verhindern, dass etwas falsch gemacht wird. Je mehr Menschen diese Geräte kennen und sich den Einsatz zutrauen, desto mehr Menschen können vor dem Herztod gerettet werden. Ich möchte mich bei allen Beteiligten dafür bedanken, dass wir hier in Friesoythe dieses wichtige Thema gemeinsam angehen.“

Für den weiteren Projektverlauf ist die Björn Steiger Stiftung auf private und gewerbliche Sponsoren angewiesen. Denn erst in Zusammenarbeit mit den Menschen vor Ort kann das Projekt gelingen, betonte Krüger. Neben der Aufstellung der AED-Geräte gehört zum Konzept des Stiftungsprojekts, dass die Bevölkerung zum Thema Wiederbelebung geschult wird. Inöffentlichen Schulungen üben die Einwohner die Herzdruckmassage und die Verwendung der AED-Geräte. So können die potenziellen Benutzer der Geräte eventuelle Hemmungen abbauen, wenn der Ernstfall Herzstillstand eintritt.

Die Björn Steiger Stiftung kämpft schon lange gegen den Herztod in Deutschland. Sie hat seit 2001 bereits rund 28.500 AED-Geräte in den Verkehr gebracht. 2013 startete das Projekt „Herzsicher“, inzwischen rüstet die Stiftung ganze Landkreise, Städte und Gemeinden mit Defibrillatoren aus und schult die Bevölkerung in Wiederbelebung.


Björn Steiger Stiftung

Auf dem Heimweg vom Schwimmbad wurde der achtjährige Björn Steiger von einem Auto erfasst. Es dauerte fast eine Stunde bis der Krankenwagen eintraf. Björn starb am 3. Mai 1969 nicht an seinen Verletzungen, er starb am Schock. Seine Eltern Ute und Siegfried Steiger gründeten daraufhin am 7. Juli 1969 die Björn Steiger Stiftung als gemeinnützige Organisation mit dem Ziel, die deutsche Notfallhilfe zu verbessern. Meilensteine dieses Engagements sind z. B. die Einführung der bundesweit einheitlichen und kostenfreien Notrufnummern 110/112, der Aufbau der Notruftelefonnetze an deutschen Straßen, die Einführung des Sprechfunks im Krankenwagen und der Aufbau der Luftrettung. Aktuelle Initiativen widmen sich insbesondere dem Kampf gegen den Herztod, der Breitenausbildung in Wiederbelebung, der Sensibilisierung von Kindern und Jugendlichen für den Notfall, dem Frühgeborenentransport und vor allem der Optimierung des Rettungsdienstes.

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Béla Anda

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